Da lächelt er, ein bärtiger Herr auf pinkem Plakat, vom Sockel der Neupfarrkirche, und weist den Weg zum Gläserzelt.
„Noch ein Bierfest“, mag sich der Passant gedacht haben, der Anfang Mai über den Neupfarrplatz ging. Und doch ist alles anders.
Zum dritten Mal öffnete in Regensburg das größte Craftbier-Festival Deutschlands (veranstaltet von Thomas Raab und Martin Schwenke von Lautlicht zusammen mit dem ehrenamtlichen Mitveranstalter Pit Krause von slowdrink.de) seine Zapfhähne. Manch' einer war wohl anfangs überfordert. Tatsächlich mehr als drei Sorten Bier soll es hier geben – dreihundert insgesamt waren es dann, und wie schon in den vergangenen beiden Jahren schieden zahlreiche der anfangs vielleicht Skeptischen am Abend als begeisterte neue Freunde des Slow Drink.
Wer Säufer sehen wollte, suchte sie hier vergeblich; trotz oder vielleicht gerade wegen Feiertag und ansonsten anderweitiger Parallelveranstaltung. Kein Geschiebe, statt dessen herzliche Atmosphäre, freundlicher Umgang, und vor allem wieder ein „triff den Brauer“, die Möglichkeit, sein Bier nicht nur zu genießen, sondern es sich auch noch von dem erklären zu lassen, der es kreitert hat, das macht das Craftbier-Festival aus.
Anders trinken, anders feiern, etwas langsamer vielleicht, aber mit wesentlich mehr Genuss, und in jeder Hinsicht mehr Bewusstsein für das, was uns die Braukunst Gutes spendet. Für Regensburg ist das Konzept erneut aufgegangen, und der Berichterstatter freut sich schon aufs nächste Jahr!