Nur online |
Noch einmal klingt, noch einmal dudelt's in den Ohren, und während wir bei Terminen dieser Art ansonsten mit einer gewissen Akkuratesse darauf achten, die kleinen Quälgeister in unseren Taschen zumindest lautlos zu schalten, gehört das Pfeifkonzert ausnahmsweise mal zum guten Ton. Selbst die Herren auf dem Podium, angeführt von Polizeipräsident Gerold Mahlmeister, haben ihre smart devices hier und heute vor sich liegen. Passend zum Anlass, denn seit Montag Mittag ist die Polizei Oberpfalz bei Facebook und Twitter vertreten.
Eine Flüsterpost geht durch die #Oberpfalz:
— Polizei Oberpfalz (@polizeiopf) 28. November 2016
die #PolizeiOberpfalz ist jetzt auf Twitter!#packmas pic.twitter.com/iO7p65nqNa
Bei der Frage „Wer liest die Zeitung?“ hat es zugegeben mir und einigen meiner Mitstreiter von den Printmedien ein wenig das Gesicht verzogen. Aber Polizeirat Christian Kiener hat natürlich Recht, und gerade die Kolleginnen und Kollegen von den tagesaktuell berichtenden Medien wissen um den Kampf um eine Leserschaft, die immer öfter Telefon und Tablet zur Hand nimmt, statt zum bedruckten Papier zu greifen.
Die durch die Mobilität bedingte Allgegenwart der Technik stellt mich als Journalisten vor ähnliche Herausforderungen wie mein polizeiliches Gegenüber. „Bedrohungslagen werden im Netz schnell kommuniziert“, so Polizeivizepräsident Michael Liegl. Und es fällt mir leicht, die Gedanken der Menschen um mich herum zu lesen, von den jüngsten einschlägigen Lagen in und um Regensburg bis schließlich zurück zum Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum. Der Begriff von der virtuellen Panik fällt, und im anschließenden persönlichen Gespräch mit den beiden ranghöchsten Polizeibeamten der Oberpfalz kann ich noch einmal auf meine ganz eigenen Erfahrungen mit den Fehlinformationen zurückkommen, die im Zusammenhang mit den Ereignissen in München in Umlauf gebracht worden sind.
Als – einigermaßen – seriösen Berichterstatter strengt es einen an, gegen eine Flut von scheinbar sorglos verbreiteten
Hirngespinsten fundiert und überprüfbar anzuinformieren. Das ist letztlich auch die Bürde, die sich das
„Team Soziale Medien“, Marco Müller, Judith Kleinhanß und Dominik Faulhammer, aufgeladen hat.
Um es ihm gleichzutun, habe ich auch noch am gleichen Tag meinen eigenen Twitter-Account eröffnet, und gut drei
Dutzend meiner Facebook-Freunde sind sogar meiner Einladung gefolgt,
die neue FB-Seite der oberpfälzer Polizei
mit „Gefällt mir“ zu markieren.
Darunter auch so manch einer, von dem ich das nicht unbedingt gedacht hätte. Sie wirkt also schon, die neue Medienpräsenz.